28. April 2023


Vieles, was in der vergangenen Zeit passierte, war anstrengend und gut. Auch erfolgreich, denn ich habe mein  "SIE SAGTE SIE SEI ALMA" Buch beendet, wie du auf Projekte lesen kannst. Aus  diesem Buch werde ich auf verschiedenen Veranstaltungen  lesen. (Gebe ich noch bekannt.)

Ich war viel unterwegs, habe den Alma Roman ins Spanische übersetz mit Hilfe einer Spanischlehrerin, korrigiere noch und will es dann an spanische und costaricanische Verlage schicken.  -  Ein weiteres Buch "Auf der Suche nach der verlorenen Einheit" ist noch in Bearbeitung.

Am 19. Januar habe ich im Altstadthaus in  Kempten Herta Müller vorgestellt und aus ihren Werken gelesen, ebenso beim Bücherabend in Oy. Viele kannten ihren Hintergrund nicht, der meiner Meinung nach  die Vorraussetzung zum Verständnis ihrer Werke ist. Es war ein Erfolg. Am 23. Mai besprechen wir wieder im Altstadthaus in Kempten ihren Roman "Atemschaukel", ein sehr berührendes Buch mit dokumentarischem Hintergrund des russischen Straflagers 1944 - 1949 in der Ukraine, für alle Siebenbürger-Deutsche und Banat-Deutsche zwischen 17 und 45 Jahren.

Dieses Jahr ist auch ein Reisejahr - in Portugal war ich bereits 2 Wochen, Sizilien ab morgen 1 Woche; Spanien, Griechenland, Zypern, Türkei, evtl. nochmal Costa Rica u.a. In Leipzig sind wir  ungefähr jeden Monat. Aber ich möchte jetzt wieder regelmäßig  hier schreiben und wünsche mir viele Rückmeldungen.

 


1. Februar 2022

 

Ja, lange, lange nichts geschrieben. Corona dominiert zwar immer noch, aber ich möchte mich nicht mehr doninieren lassen und im Dauerrückzug, was meine Kommunikation betrifft, schmoren.  - Reisen sind noch nicht entspannt zu machen, aber im Oktober 2020 habe ich mir noch Dresden, Oberlausitz, Görlitz, Meißen erlaubt.  Direkt danach wurden diese Gebiete Hochrisikogebiete. 2021 wagten wir im Elsass 4 Tage zu wandern und die elsässische Küche zu genießen. Im Sommer besuchten wir Luzern, eine wunderschöne Stadt, der See hatte Hochwasser aber ich schwamm trotzdem. Seit Ende 2021 arbeite ich wieder in meinem Gartenhaus, mein Refugium,  an Texten.

Unsere "Literarische Tafelrunde" existiert immer noch und wir treffen uns entweder online, aber jetzt auch mit Schnelltests und wir - sieben literaturbegeisterte Frauen lesen und besprechen ausgesuchte Literatur, nachdem wir erst einmal miteinander essen, was jede mitgebracht hat.

Veranstaltungen, die ich machen wollte, mussten abgesagt werden, bzw. verschoben werden. Ein Neustart mit Lesung und Jazz ist für April/Mai geplant. Aber noch ist Winter mit 60 cm hohem Schnee. Schön anzusehen und darin herumzustapfen.


17.  Juli  2020


Aktuell ist leider immer noch Corona.

Die Veranstaltung, die ich von Mai auf November verschoben habe, ist weiter auf Frühjahr 2021 vertagt . Viel Zeit zum Lesen!

Derzeit lese ich  wieder  Sophokles "Antigone" und "Elektra",  beschäftige mich weiter mit der griechischen Mythologie und Geschichte. Ein viele Jahre anhaltendes Interesse! Christa Wolf  hat auf ihre Weise und mit ihrer Interpretation von "Kasandra" und "Medea" auch dazu beigetragen.

Aber ich lese auch immer wieder in den Büchern meines Lieblingsphilosophen Professor George Steiner, der vergleichende Literaturgeschichte und Komparatistik lehrte und leider dieses Jahr im Februar starb. Sehr zu empfehlen: "Warum Denken traurig macht" oder "Errata" und "Gedanken dichten".

Von George Steiner sehr gut besprochen und gleich gelesen: Jean Racin: "Berenike", neu übersetzt von Simon Werle, obwohl Steiner meint, dass er schwer zu übersetztn sei. Steiner vergleicht ihn vom Wortumfang mit Shakespeare, der 20 000 verschiedene Wörter gebraucht und Racine wenig mehr als 2000, dafür jedes Wort unentbehrlich. Er bezeichnet Racine als "Minimalist der Unermeßlichkeit."





13.   Mai   2020


Bis jetzt dachte ich, ich sollte mich an der Diskussion um das Corona- Virus nicht beteiligen, weil jede und jeder  glaubt etwas dazu sagen zu können, auch die, die nichts davon verstehen und zu denen gehöre ich auch.

Ich bin weder Virologin noch Wissenschaftlerin, obwohl ich zwei Jahre als wissenschaftliche Assistentin in einem kriminologischen Institut gearbeitet habe, aber das macht noch keine Wissenschaftlerin aus mir, und erst recht keine Fachfrau für virologische Forschung.

Aber wie informiere ich mich über das, was rund um das Corona-Virus in der Welt kursiert?

Als wichtigste Informationsquelle kann ich nur Spezialisten, in diesem Fall Virologen, die über das Corona Virus forschen befragen, mir eine laienhafte Meinung bilden. Die zuverlässigste Quelle erscheint mir Professor Dr. Drosten, der seit vielen Jahren über ein ähnliches Virus und jetzt mit seinem Team an der Charité über Corona forscht. Er erscheint mir deshalb als die zuverlässigste Quelle, weil er die, von einer seriösen Wissenschaft geforderte Vorsicht bezüglich der derzeitigen Ergebnisse, berücksichtigt und deren Vorläufigkeit immer wieder betont. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Studien gibt, die gültige Ergebnisse nach der derzeitiger Forschung liefern können. Warum sollte ich diesem seriösen Wissenschaftler nicht trauen?

Die landauf landab sich versammelnden Verschwörungstheoretiker maßen sich in einer Weise Meinungen an, die ich nur noch als Dummheit bezeichnen kann. Sie geben vor zu wissen, was sie in keinster Weise verstehen, nämlich spezifische Forschung und deren Ergebnisse. Wenn ich etwas nicht verstehe kann ich mir auch keine Meinung darüber bilden, erst recht nicht, diese auf keinerlei Basis begründete Meinung als Wahrheit vertreten. Das einzige was wir sagen können ist: ich kann mir darüber keine Meinung bilden, ich kann nur vertrauen auf Experten die sich spezifisch mit dieser Thematik beschäftigen.

Ein Lungenfacharzt der selbst nicht forscht, ist einfach keine zuverlässige Quelle für Informationen über das Virus.

Und ein Professor für Finanzen bei einer Stuttgarter Demonstration ebenso wenig, aber er maßt sich an Bescheid zu wissen über die Gefährlichkeit des Virus. Seine falsch in Zusammenhang gebrachten Fakten kann er eigentlich als intelligenter Mensch nur bewusst so gewollt und gemacht haben, aber warum?

Vielleicht um sich zu profilieren vor Menschen, die noch weniger Faktenkenntnisse haben als er selber?

Ich weiß es nicht.

Von  Impf-Zwang zu reden ist genauso dumm und rücksichtslos, weil gerade Pflegepersonal und Ärzte sowie auch alte Menschen sich durch die Impfung vor dem Corona Virus schützen können. Hätten wir die Impf- Möglichkeiten für Masern, Tetanus, Kinderlähmung, und vielen anderen Erkrankungen nicht, wären schon zu viele Kinder und Erwachsene gestorben oder würden mit bleibenden Schäden weiterleben.

Also wo bleiben Mitgefühl und Vernunft?


***

Hier noch ein interessanter Link:


https://www.republik.ch/2020/05/07/was-wissen-schafft


 


27.  April   2020


Eine Buchempfehlung heute:


Titel:  "Die nachträglichen Memoiren des Bras Cubas“

von Machado de Assis.

Meiner Meinung nach ein sehr lesenswertes, auch witziges Buch, mit einem Nachwort von Susan Sontag (amerikanische Schriftstellerin, Essayistin, Publizistin und Regisseurin).


Joaquim Maria Machado de Assis   war ein brasilianischer Autor von Romanen, Kurzgeschichten und Gedichten. Er ist die wichtigste Figur  der brasilianischen Literatur im 19. und 20. Jahrhundert.


 

„Eine Totenarbeit eben. Ich habe sie mit der Feder der Ausgelassenheit und mit der Tinte der Melancholie geschrieben,…“, sagt Machado de Assis selbst über seine Geschichte im Vorwort.

Einige Zitate: „Einmal bin ich im Grunde kein toter Autor, sondern ein verstorbener, für den das Grab zu einer neuen Wiege geworden ist;“ (S. 7)

„… die Erfindung eines erhabenen Medikamentes, eines Anti- Hypochondrie-Pflasters, das unsere melancholische Menschheit trösten sollte“. (S. 11)

“… alles Elend viel von mir ab, und diese Handvoll Staub, die der Tod in die Ewigkeit des Nichts verstreuen wollte, vermochte mehr als die Zeit, sein bevollmächtigte Gesandter.“ (S. 19)

“…. still, unbeachtet und pünktlich, hast in einer kleinen Wohnung… gehaust, ohne die Welt mit deiner Bedeutungslosigkeit zu behelligen,…“ (S. 54)

Und:…. „Er (der Mensch) ist ein denkendes Druckfehlerverzeichnis.“ (S. 102)


Susan Sontag schreibt in ihrem Nachwort über ihn:

„Stellen Sie sich einen Schriftsteller vor, der im Laufe eines einigermaßen langen Lebens, das ihn niemals weiter als 75 Meilen von der Hauptstadt, seinem Geburtsort, fortführte, ein riesiges Werk geschaffen hat – das muss ein Schriftsteller des 19. Jahrhunderts sein, werden Sie mich unterbrechen. Und Sie haben recht: Verfasser einer Fülle von Romanen, Novellen, Erzählungen, Schauspielen, Essays, Dichtungen, Rezensionen, politischen Chroniken wie auch Reporter, Herausgeber einer Zeitschrift, Regierungsbeamter, Kandidat für ein öffentliches Amt und Gründungspräsident der Akademie der schönen Künste seines Landes; es war ein Wunder, was er vollbrachte, wie er gesellschaftliche Hindernisse und körperliche Gebrechen überwand (er war ein Mulatte und der Sohn eines Sklaven in einem Land, wo die Sklaverei erst abgeschafft wurde, als er fast 50 war; er war Epileptiker), und es gelang ihm während dieser außerordentlich produktiven, überschwänglichen nationalen Karriere eine beträchtliche Anzahl von Romanen und Erzählungen zu schreiben, die einen bleibenden Platz in der Weltliteratur verdienen – Meisterwerke, die außerhalb seines Heimatlandes, das ihn als seinen größten Schriftsteller ehrt, wenig bekannt sind und kaum je erwähnt werden..….“

 

 


22. April 2020


Es ist wieder „Zahlzeit“  (früher gab es den Zahltag).

Wie kommen überhaupt die Zahlen in die Welt?

Wieso heften sie sich an Lebenszeit? Und seit wann?

Die Anzahl der Lebensjahre lenkt den Blick auf alles was die Gesellschaft und die Gemeinschaft fordern: Arbeitsplatz, Gesundheit, Kleiderordnung, Fitness, Schnelligkeit, Wissen, Erfolg, Wettbewerb, Geld, Rückzug, Tod.

Die Diktatur der Lebenszahlen, der wir alle Freiheiten gewähren, verlangt, wie jede Diktatur: Absolute Kontrolle über das Leben der Menschen.

Diese zusätzlich durch Zahlen in enge Grenzen gezwängte Form des Lebens und Beschreibung von Lebens – und Erlebensweisen ist absolute Kontrolle.

Der Fluss des Lebens wird in vielen kurzen Abschnitten gestaut, kontrolliert auf Qualität, Gehalt des Verwertbaren, ausgebeutet, und dann darf er weiter fließen, um sich erneut zu regenerieren, um dann nach kurzer Zeit – wenn wieder „Zahlzeit“ ist – wieder gestaut zu werden, untersucht auf Tauglichkeit, ausgebeutet, und so fort bis zur Mündung ins Meer.

Zeitzahlen ordnen (sieben Tage hat die Woche), grenzen ein (nur drei Wochen Urlaub), schreiben vor (um 9:00 Uhr beginnt deine Arbeit), machen Druck (in 4 Stunden muss es fertig sein), schaffen Struktur der wir glauben sollen (jeden Sonntag läuten die Glocken), schreiben Geschichte (vor 20 Jahren war alles anders) und vieles mehr.

In Coronazeiten laufen die Zahlen vorwärts, rückwärts, rauf und runter, wissen nicht mehr wo sie bleiben können.

Alles geht Hand in Hand durch Zeit und Raum mit Lebenszahlen und Zeitzahlen und Lebenszeitzahlen.

Und wir, sind wir Wesen der Zeitzahlen?

Zahlen wir drauf?



20. April  2020



Klinikimpressionen

 

Die Einfältigsten denken am Lautesten.

Bei Tag und bei Nacht.

In der Klinik.

 

Dunkler Schlaf.

Der widerspenstige Krampf, die Beinsehne die sich vordrängt,

der Arm der verschwindet.

Krankenhaussynapsen, die Impulse blockieren.

Der schlaffe Halsmuskel, der den Kopf am Morgen nicht hält.

Das Essen das mundtot macht, rebellischer Magen der

das Unverdauliche an die müde Seele weitergibt.

Die zahlt es dem Körper heim.

Die aufheulende Klinik, die arbeitsamen Flure,

die schreienden Kontrollapparate.

Der eifrige Kittel, mit dem die Person verschwindet.

Kaltes Selbstbild hinter Glas.

Die metallene Stille.

Nachsichtiger Nachtschrank, gehorsamer Toilettenstuhl.

Das nimmermüde Virus, stillschweigende Infusion, unfreiwillig sich versammelnde Tabletten

im Tag und Nacht Gehäuse.

 

Die Einfältigsten denken am Lautesten.

Bei Tag und bei Nacht.

In der Klinik.




 

14. April 2020


9 Grundbedürfnisse hat der Mensch, sagt Manfred Neef:

"Überleben, Freiheit, Sicherheit, Zuneigung, Verstehen, Partizipation, Muße, Identität, Kreativität.

Die fundamentalen ökonomischen Bedürfnisse:

Selbstversorgung, Schutz, Liebe, Partizipation, Identität,Kreaivität, Muße, Freiheit, Überleben, Solidarität, Kooperation anstatt Konkurrenz".

 Der Alternative Nobelpreisträger Manfred Neef(1983)


*

"Nach Überschreiten des Zenits einer jeden Kultur macht das Volk eine Wandlung durch, die die Soziologen das "Mündigwerden der Masse", die Psychologen den "inferioren Narzismus" und die Philosophen die "Allergie gegen Qualität" nennen." (Joachim Fernau)


 

3.  April  2020


Das wunderbare Buch von:


Charlotte Salomon: "Leben? oder Theater?".


Ch.Salomon wurde 1917 in Berlin geboren und 1943 in Ausschwitz-Birkenau ermordet. "Leben? oder Theater?" ist die Autobiografie einer jüdischen Künstlerin in über 1000 Gouachen, die zum größten Teil in diesem Buch abgebildet sind. Es ist ein außergewöhnliches Buch, das ich zufällig vor einigen Wochen entdeckte und in das ich immer wieder hineinschaue und hineinlese. Ich tauche ein in den sprachlichen und malerischen Ausdruck des Lebens einer ungewöhlichen Frau und lese, schaue an und verstehe dieses Kunstwerk als"dramatische Autobiografie". Die Autorin begegnet sich selbst in leidvollen und liebevollen Worten und Bildern. Sie gibt mit diesem Werk ihre Antwort auf die vielen Suizide in ihrer Familie.

Ich persönlich habe wieder verstanden, dass nicht die Anzahl der Lebensjahre von Bedeutung ist, sondern das "Erfüllt-Sein" im Leben. Trotz aller Dramatik ihres Lebens ist es ein tröstliches Buch, das mich anregt und nachdenklich sein lässt.

Ich habe dieses Buch auch in der "Allgäuer Zeitung heute vorgestellt.


***


Am Di. den10. März habe ich in  Kempten in der Buchhandlung Dannheimer 19.30 das Buch von Antonio Skármeta "Mit brennender Geduld" vorgestellt. Dem Chilenen Pablo Neruda wurde duch dieses kleine Büchlein ein weiteres poetisches Denkmal gesetzt. Eine einfache Sprache, trotzdem klangvoll und schön zu lesen.


Eine weitere Veranstaltung werde ich am Samstag, den 9. Mai im "Haus International" machen mit Geschichten und Gedichten von mir und musikalischer Begleitung, wahrscheinlich unter dem Titel "Vertraut und Fremd" . Dazu schreibe ich nächsten Monat  mehr.


Diese Veranstaltung ist bis zum Spätherbst verschoben. Genauere Info wahrscheinlich im Sept./Okt. 20.


***


Am 12. November habe ich das Buch des 1950 geb. kolumbianischen Schriftstellers,  Tomás González: "Am Anfang war das Meer" in Kempten vorgestellt und mich von daher mit Geschichte und Gegenwart Kolumbiens beschäftigt.

Der nur 152 Seiten  Roman, 1980 - 83 geschrieben, ist wahrscheinlich eine Homage an seinen 1977 getöteten Bruder. Es ist ein wunderbares Buch in seiner einfachen, klaren Sprache, durch die Vielfalt der entstehenden Bilder beim Lesen, dem psychologischen Feingefühl des Autors in den Schilderungen der Personen, in der Begegnung mit der Landschaft und den gesellschaftlichen und kulturellen Besonderheiten Kolumbiens.

Es ist aber auch ein fernes Echo der damaligen und heutigen Gewalt und Hoffnungslosigkeit in diesem Land. Die Saat der  Herrschaft und Gewalt der Drogenbarone ist schon in den 70 ger Jahren gelegt und in den 80 ger beginnt der Krieg, "La Violencia" genannt, wo die Bauern und die indigene Bevölkerung von ihrem Land verjagt wurde, die Großgrundbesitzer gab es ja schon seit der spanischen Eroberung, und all dies hat sich bis heute nicht verändert. Es ist eine Tragik, die kein Ende aufzeigt. 

 

***


Zitat vn Maxim Gorki 1926:

„Ich glaube, nicht erst in 100 Jahren, sondern viel früher, wird das Leben unvergleichlich tragischer sein, als das, was uns jetzt quält. Und zwar deshalb, weil die Menschen, wie immer nach sozialen Katastrophen, müde der beleidigenden Anstöße von außen, verpflichtet und gezwungen sein werden, in ihre innere Welt zu sehen, und, wieder einmal, über Ziel und Sinn ihrer Existenz nachzudenken.Solche Leute werden in unvorstellbar größerer Zahl geboren werden, als es sie heute auf der Welt gibt. Ich glaube, schon jetzt wird im Menschen ein neuer Instinkt geboren – der Erkenntnisinstinkt.“

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Am 2. August 2019 habe ich wieder bei der Wangener Kulturnacht eine meiner Kurzgeschichten gelesen: "Der Bahnmensch". Nachzulesen unter Werke - Kurzgeschichten




Am 12. März 2019, 19.30 Uhr stelle ich in der

Buchhandlung Dannheimer in Kempten  das Buch


" Sechszehn Wörter" von Nava Ebrahimi vor.


Iran, ein schwieriges Land, ein interessantes Land mit einem offenen Gesicht und einem verdeckten.

Die Realität ist genau umgekehrt: Das Offene nach außen Sichtbare ist das Kontrollierte, die Überwachung,

und das Verdeckte ist die Freiheit in den Familien, den Jugendtreffs, hinter den Türen.

Erfahrungen einer jungen Frau, die als Kind nach Deutschland kam und  als Erwachsene zwischen den Welten lebt, der der Boden entzogen ist, die Identität auf wackligen Füßen steht. " . . .glaube ja nicht, die Sprache die du sprichst, wäre deine Sprache".

Ein interessantes Buch mit einer guten Sprache.



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Am 3. August 2018 habe ich bei der "Kulturnacht" in Wangen/Allgäu mit anderen AutorInnenn der "Wangener Lesebühne" eine meiner Kurzgeschichten aus Costa Rica  vorgelesen. Dazu ein Gedicht über Costa Rica.

Wer möchte, kann Beides hier unter Werke, Kurzgeschichten  lesen.



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Henning Ritter : "Notizhefte"

lese ich zur Zeit mit großem Interesse


Sehr vergnüglich und informativ:

Jörn Scheer: Meine neue Enzyklopädie


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Was scherimi ummi

I bi so guet wini

Der Kerl der i bi

kani nolang werde.


(Wer hätte das gedacht: Paul Klee 1923)


Zur Zeit vergnüge ich mich mit Max Goldt und seinen Geschichten in: "EIN BUCH NAMENS ZIMBO",

eine ernste und heitere Lektüre in Kurzgeschichten. Man muss sich also nicht stundenlang zur Konzentration zwingen und wird doch gut konfrontiert mit und informiert über die Welt, die uns umgibt.


***


Normalerweise sprechen die Leute lieber selbst, als dass sie zuhören.

Ich habe gestern abend, 16. April bei der Vorstellung von Jüdischer Literatur (fast) nur alleine geredet, was nicht so geplant war. Aber die Fülle an Jüdischer Literatur ließ keine Zeit mehr zum diskutieren, was ich schade finde.

So kam auch der Vorschlag einer Zuhörerin, doch nochmal ein Treffen zu machen, an dem wir uns in die Diskussion stürzen können. Vielleicht ist die erste, zweite Juliwoche  als Termin sinnvoller als Mai, damit noch gelesen werden kann.

Wer an einem Diskussionsabend interessiert ist, bitte mit e-mail melden.

Literaturauswahl:

Charles Lewinsky: Ein ganz gewöhnlicher Jude (96 S.)

André Kaminski: Nächstes Jahr in Jerusalem (390 amüsante Seiten.)

Imre Kertész: Ich-ein anderer ((126 S.)

Wer mehr Zeit hat: Roman eines Schicksallosen

Isaac B. Singer: Leidenschaften (17 höchst unterhaltsame, nicht immer lustige Kurzgeschichten)

Edgar Hilsenrath: Der Nazi und der Friseur (böse Satire aus der Täterperspektive)

M.Reich-Ranicki: Der Fall Heine ( Sehr interessante 114 Seiten)

Ich glaube, diese Texte geben viel Stoff für eine Diskussion.

Einige Gedichte von jüdischen LyrikerInnen wie Paul Celan, Else Lasker Schüler, Erich Fried, Rose Ausländer, Lajser Ajchenrand oder Hilde Domin lesen wir vielleicht auch.


Entnommen dem Gedichtband "Aus der Tiefe"  von

Lajser Ajchenrand 


Der Krajs       (jiddisch)


los mich nit asoj fil mol schtarben

wi der harbsst in toisnt farbn

hosstu mir gegebn

asoj fil trojer

in ejn lebn

los mich nit asoj fil mol schtarbn

wi der harbsst in tojsnt farbn


Der Kreis           (übersetzt von Hubert Witt)


Laß mich nicht so vielmal sterben

Wie den Herbst, in tausend Farben.

Hast mir gegeben

Soviel Trauer

In ein Leben.

Laß mich nicht sovielmal sterben

Wie den Herbst, in tausend Farben



***


CD: GIORA  FEIDMAN : GERSHWIN & THE KLEZMER (jiddische Musik Osteuropas)


CD: YASMIN  LEVY: Mano Suave (sephardische Lieder, einige in Ladino)


***



Lita Cabellut,

entdeckt in einer spanischen Zeitschrift.

Lita Cabellut ist eine spanische Künstlerin, Malerin, catalaniche Gitana und stellte ihre Bilder in Barcelona, Fundació Vila Casas aus.

Aus Wikipedia:

. . . Sie verwaiste früh und lebte als Jugendliche zeitweise auf den Straßen Barcelonas, bis sie im Alter von 12 Jahren durch eine katalanische Adelsfamilie adoptiert wurde.  

Im Alter von 13 Jahren besuchte Lita Cabellut mit ihrer Adoptivmutter erstmals den Prado in Madrid, ein für sie lebensveränderndes Ereignis.. . . .

 "Meine Mutter stellte mir eine neue Welt vor, eine Welt, in der die Farben, Formen und Gefühle einfach durch deine Augen und deine Haut gehen. Das war der Moment, in dem ich wusste, dass ich eine Künstlerin werde und dass ich für immer in dieser Familie bleiben werde.“




***

Jüdische Literatur,  eine Auswahl

Heinrich Heine  1797 – 1856 

Der bekannteste, interessanteste und noch heute umstrittene Dichter, Jude, Spötter

Jüdische Literatur,  eine Auswahl

Heinrich Heine  1797 – 1856 

Der bekannteste, interessanteste und noch heute umstrittene Dichter, Jude, Spötter, Genie, Freigeist . . . .

Franz  Kafka      1883 – 1924

„Ebenso wenig Rettung vor Dir fand ich im Judentum. . . .“

(Brief an den Vater)

Isaak B. Singer  1904 – 1991

Beschreibungen der untergegangenen ostjüdischen Kultur

Schrieb auf jiddisch, 1978 Nobelpreis für Literatur

Ilse Aichinger  1921 – 2016

„Wie soll ich denn die Trauer nicht halten wollen, wenn ich mich in nichts Anderem mehr finden kann als in ihr.“  (Aus: Kleist, Moos, Fasane)

Genie, Freigeist . . . .

Franz  Kafka      1883 – 1924

„Ebenso wenig Rettung vor Dir fand ich im Judentum. . . .“

(Brief an den Vater)

Isaak B. Singer  1904 – 1991

Beschreibungen der untergegangenen ostjüdischen Kultur

Schrieb auf jiddisch, 1978 Nobelpreis für Literatur

Ilse Aichinger  1921 – 2016

„Wie soll ich denn die Trauer nicht halten wollen, wenn ich mich in nichts Anderem mehr finden kann als in ihr.“  (Aus: Kleist, Moos, Fasane)

Heinrich Heine  1797 – 1856 

Der bekannteste, interessanteste und noch heute umstrittene Dichter, Jude, Spötter, Genie, Freigeist . .

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Heinrich Heine  1797 – 1856 

Der bekannteste, interessanteste und noch heute umstrittene Dichter, Jude, Spötter, Genie, Freigeist . . . .

einrich Heine  1797 – 1856 

Der bekannteste, interessanteste und noch heute umstrittene Dichter, Jude, Spötter, Genie, Freigeist